Das Charisma

Scritto il 13/02/2022


"Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem Leib, was an den Leiden Christi noch fehlt" (Kol 1,24).
Mit diesen Worten des heiligen Paulus eröffnet Johannes Paul II. das Apostolische Schreiben Salvifici Doloris, das im dritten Artikel unserer Konstitutionen zitiert wird. Unter Leiden dürfen wir nicht nur physische Leiden, Krankheit und Leiden des Leibes verstehen. Das Gebiet des menschlichen Leidens ist viel tiefgreifender.
Aber warum das Leiden? Auf die Frage nach dem Leiden und dem Sinn des Leidens hat Christus die Antwort gegeben. Indem er die Erlösung durch das Leiden vollzieht, hat Christus gleichzeitig das menschliche Leiden auf die Ebene der Erlösung gehoben. Darum kann auch jeder Mensch durch sein Leiden am erlösenden Leiden Christi teilhaben" (Salvifici Doloris, Nr. 19).
Diese Worte von Johannes Paul II. scheinen uns direkt auf den 2. Artikel unserer Konstitutionen zu verweisen: Die Servi della Sofferenza machen sich die Haltung zu eigen, mit denen Christus das Leiden umarmt hat, um den Brüdern Seinen Trost zu schenken. (Konstitutionen, Art. 2)
Die Originalität unseres Charismas besteht darin, den inneren Wert, der im Leiden verborgen ist zu entdecken und allen das "höhere Evangelium" des Leidens zu verkünden.
Das Leiden ist ein Wert. Dies hat uns Jesus gelehrt und bezeugt: um uns das Leben wiederzugeben, hat er gelitten und ist am Kreuz gestorben. Auch wir sind berufen, das Leiden zu heiligen und unser Leben im Dienst an den Leiden unserer Brüder hinzugeben. Dies ist die Berufung der Servi della Sofferenza. In dieser Art und Weise möchten sie die Sendung von Pater Pio fortsetzen, wie es Johannes Paul II. in der besonderen Audienz für die Servi della Sofferenza am 2. Dezember 2004 gesagt hat: Folgt den Spuren Pater Pios, dessen Lehren stets von grosser Aktualität sind; lasst euch fortwährend von ihnen inspirieren. Seid wie er Apostel des Gebets und des Leidens! Das Gebet erleuchte euer Herz und stärke eure Bereitschaft, das Leiden anzunehmen. Wenn das Leid im Geiste einer fügsamen Hingabe an Gott angenommen wird, öffnet es das Herz für das Verständnis der Schmerzen anderer. Johannes Paul II. an die Servi della Sofferenza, 2. 12. 2004